Wir alle waren einmal jung, hatten nicht viel Geld und wollten dennoch zu den Coolen gehören. Bei mir hat das in einem Tribal-Tattoo geendet, wofür ich mich mit Mitte 30 doch eher schämte. Viele Jahre habe ich es gekonnt ignoriert, doch irgendwann war der Zeitpunkt gekommen, wo es einfach nur noch weg sollte. Lasern war nichts für mich, also entschied ich mich für ein Cover-Up. Diesmal aber bitte professionell und mit coolem Motiv. Über einen Freund kam ich in Kontakt mit Skull Tattoos und sollte mich als alter Einwohner von Frankfurt am Main glücklich schätzen.
Überdecken statt entfernen
Was für ein Motiv sollte ich nur wählen? Immerhin habe ich mich schon einmal falsch entschieden und meine Fantasie ist nicht gerade eine Hochleistungsmaschine. Also dachte ich mir, dass ich das doch lieber dem Tattookünstler überlasse. Er hat mit Sicherheit einige coole Ideen und er weiß wesentlich besser, wie groß oder flächig das Tattoo sein muss, um alles zu überdecken. Ich machte einen Beratungstermin per Telefon klar und kam von Frankfurt am Main rüber. Vor Ort wurde sich sofort um mich gekümmert und mein Tattoo-Unfall mit professionellen Augen begutachtet. Schnell war klar, dass ein großes Motiv her muss und der Künstler und ich berieten gemeinsam, welche Möglichkeiten ich hätte, was gut aussieht und wie man verschiedene Elemente und Stile miteinander verbinden kann. Einfach alles, was es zu dem Tattoo zu sagen gibt. Endlich haben wir uns geeinigt und schon konnte ich den Termin zum Stechen machen.
Stich für Stich
Ich habe hier und da schon ein Tattoo und wusste also, was auf mich zukommt. Dennoch wurde ich noch einmal darauf hingewiesen, was es zu beachten gibt und wie die Nachsorge aussehen sollte. Anschließend sollte nicht mehr viel geredet werden, denn der Künstler machte sich direkt ans Werk. Er übertrug die Vorlage und begann dann mit dem Stechen. Selbst vom Tumult im Laden ließ sich der Herr nicht ablenken und arbeitete mit höchster Konzentration. Es sollten einige Stunden vergehen, doch langsam nahm das Motiv Formen an und das hässliche Tribal war Geschichte.
Nicht in Frankfurt am Main
Mein endgültiges Fazit wollte ich erst abgeben, nachdem alles abgeheilt ist. Nun kann ich sagen, dass ich glücklicher den je bin. Endlich ist das Tribal weg und stattdessen habe ich einen düsteren Totenkopf auf dem Arm. Nicht nur das, sondern auch die Qualität ist einfach unvergleichlich. Mein vorheriges Motiv war eher in der Sparte „Matschig und verwaschen“ einzuordnen, doch das neue Bild ist gestochen scharf und einfach ein Hingucker. Für mich lohnte sich der Weg aus Frankfurt am Main also auf jeden Fall und ich werde ihn immer wieder antreten. Frankfurt am Main hat dagegen keine Chance und ich bin überglücklich mit meiner Entscheidung.